Durch sauren Regen gefährdete Gebiete
Der saure Regen geht vor allem in der Umgebung von hoch industrialisierten Regionen nieder, wo es eine hoche Emissionen von SO2 und Stickoxiden gibt. Jedoch kann auch der Transport des Windes dazu führen, dass Gebiete, die obwohl von den Emissionsquellen tausende von Kilometern entfernt, geschädigt werden.
Transport über lange Strecken
Den sauren Regen fand man im 18. jahrhundert vor allem in Ortschaften und Städten. Um das Luftklima der Städte zu verbessern, wurden seit 1950 hohe Schornsteine gebaut, die dafür sorgten, dass die Luftverschmutzung verringert wurde und das Luftklima besser wurde. Ein grosser Nachteil ist jedocj, dass die Gase in andere Teile der Welt gelangen, in denen Kraftwerke und andere Luftverschmutzungsfaktoren weniger vorhanden sind. Letzteres führt dann auch dazu, dass diese Länder am sauren Regen leiden. Beispielsweise in Schweden und Norwegen stammen 90% des sauren Regens nicht aus dem eigenen Land.
Gefährdete Gebiete
Die Regionen, wo es viel saures Gestein, hoher Niederschlag und viele Quellen für Schwefeldioxid und Stickoxide gibt, sind am meisten gefährdet.
Seit 1950 ist Bedarf an Elektrizität sehr gestiegen, was dazu führt, dass vielsäurebildende Chemikalien sich in der Atmosphäre ausbreiten.
Europa
In Nord-und Mitteleuropa ist der saure Niederschlag schwer ausgesetzt wegen den industrialisierten Gebiete.
Skandinavien ist auch sehr betroffen, auch wenn sich die Quellen nicht in der Nähre des Landes befinden.
In Skandinavien kommt saurer Regen viel vor und dies führt zu einer Verschmutzung des Landes. Da ist es am ausgeprägtesten.
Nordamerika
Unter grosser Gefahr leiden vor allem die stark verstädterten und industrialisierten Regionen im Nordosten der USA und im Südosten Kanadas. Große SO2 Quellen konzentrieren sich in Ohio, Indiana und Illinois. Durch vorherschende Winde werden die Emissionen nach Neu-England und in Teile Kanadas getragen. In den stark betroffenen Gebieten kommen oft saurer Regen und geringe Pufferkapazitäten der Böden zusammen, letztere insbesondere in den Hochländern östlich des Mississippi. Folgen des sauren Regens sind Rückgänge allgemeiner Fischbestände. Fast die Hälfte der Seen in der Adironrack-Region des Bundesstaates New York sind entweder chronisch oder zumindest zeitweise sauer.
Asien
Saurer Regen wird heutzutage mehr und mehr zum Problem der Schwellenländer, ganz besonders in den Teilen Asiens und der Pazifik-Region, in der ein stark steigender Energiebedarf aus der Verbrennung von schwefelhaltiger Kohle und Öl gedeckt wird. Seit dem Boom in der industriellen Entwicklung gehören China und Indien seit Mitte der 70er Jahre auch zu den gefährdeten Regionen. Etwa 34 Millionen Tonnen an SO2 wurden 1990 in Asien emittiert, was über 40% der Emissionen Nordamerikas sind. Besonders hoch war der Säureeintrag vor allem in den Abluft-Gebieten der grossen Industriezentren und Städte von Südost-China, Nordost-Indien, Thailand und der Republik Korea.
Die Auswirkungen lassen sich inzwischen auch in der Landwirtschaft messen. Indische Wissenschaftler ermittelten, dass Weizenfelder, die sich in der Nähe eines Kraftwerkes, dessen Emissionen die kritische Grenze um das Fünffache überstiegen, befanden, eine 49%ige Ertragsreduktion erlitten, verglichen mit Feldern, die 22 km vom Kraftwerk entfernt lagen. Im Südwesten Chinas, in den Provinzen Sichuan und Guizhou, zeigte eine Studie, dass zwei Drittel des Ackerlandes von saurem Regen betroffen sind. Etwa 16% der Feldfrüchte weisen hier erkennbare Schäden auf. Eine weitere Studie untersuchte Eichen- und Pinienbestände in Südkorea sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten. Die vom sauren Regen betroffenen Bäume wiesen seit etwa 1970 ein deutlich reduziertes Wachstum auf.
Kritische Belastung und Zielwerte
Unter kritischer Belastung versteht man die maximale Menge von Verschmutzung, die ein Ökosystem ohne bleibende Schäden aufgrund von chemischen Veränderungen verkraften kann. Zur Ermittlung des Wertes wird ein Ökosystem und ein Indikator (Anzeiger, in Wäldern Bäume und in Gewässern Fische) benötigt. Sobald diese Indikator- Spezies abstirbt, ist die Konzentration der chemischen Grenze erreicht.
Damit kritische Belastungen überhaupt Bedeutung erlangen können, müssen Zielwerte festgelegt werden. Mit diesen Versuchen versucht man, den Übersäuerungsprozess zum Stillstand zu bringen. Zielwerte sind definiert als "durch politische Übereinkunft bestimmte Belastungen mit verschmutzenden Substanzen". Auf Grund dieser Definition kann der angestrebte Zielwert sowohl oberhalb als auch unterhalb einer kritischen Belastung liegen.
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